Bretagne (Juli / August 2005)

Vorwort

Am Anfang war die Inspektion, die wir sinnvollerweise noch vor Reiseantritt haben durchführen lassen. Auf Dunstheimersche Empfehlung hin haben wir uns eine Iveco-Werkstatt in Mainz ausgesucht. Da Andreas in Mainz wohnt und als Arbeitskollege von Frank ebenfalls in Frankfurt arbeitet, war das eigentlich ganz gut von mir geplant, dass nämlich Frank morgens das Wohnmobil nach Mainz in die Werkstatt fährt, dort von Andreas abgeholt und mit nach Frankfurt genommen wird und abends retour.

So viel zur Theorie. In der Praxis sah es dann so aus, dass Andreas am gleichen Tag einen Termin in der Werkstatt hatte, somit kein PKW vorhanden war und die beiden dann mit der Straßenbahn zu Andreas gefahren sind und dort im "home-office" gearbeitet haben. So weit so gut. Wenn nicht unser Wohni statt 1 Tag letztendlich 4 Tage in der Werkstatt gestanden hätte. Der Zahnriemen musste gewechselt werden, was natürlich entsprechende Kosten nach sich zog. Prima, so vor dem Urlaub ...

Somit musste ich Frank natürlich abends in Mainz abholen und ihn 4 Tage später nach Oberursel zu einem Kunden fahren. Dann bin ich nach Mainz, habe die Autos getauscht, und Andreas hat Frank dann in Oberursel abgeholt und mit nach Mainz genommen, wo er dann mit meinem PKW heim gefahren ist. Zeitlich lagen diese Aktionen so, dass mir noch 2 Tage zum Packen für einen 4-wöchigen Urlaub blieben.

Denn am Sonntag, den 17.07.2005, sollte es losgehen. Sollte. Also eigentlich sollte es ganz ursprünglich schon Samstags losgehen oder Freitag abends. Da aber Freunde von uns am Samstag ganz groß ihren Geburtstag gefeiert haben, haben Frank und ich als Geburtstagsgeschenk dort Musik gemacht. Also Sonntag, wenn ...

Ja wenn da nicht die Firma wäre, die ein Angebot abgeben muss. Und wie das so ist bei Angebotsabgaben, da geht es rund. Letztendlich ging es bis Dienstag, den 19.07.2005, 16.30 Uhr rund. Aber dann ...

Dienstag, 19.07.2005

Nachdem Frank endlich zu Hause war, dauerte es natürlich auch noch mal, bis alles soweit geregelt war, dass wir schließlich um 17:35 Uhr mit einem km-Stand von 42.869 gestartet sind. Da hatten wir bereits beschlossen, innerdeutsch zu übernachten, da Frank doch ziemlich k.o. war. Aber Hauptsache unterwegs!

Zwischen Kaiserslautern und Pirmasens, etwas abseits der Autobahn in Waldfischbach-Burgalben, bietet der Campingplatz Clausensee einen Übernachtungsplatz für Wohnmobile vor dem Campingplatz an. Dass der Stellplatz innerhalb des Campingplatzes liegt und 13,- EUR kostet, stand nirgends dabei. Aber uns war's egal. Ist ja Urlaub!

Wir haben auch wirklich schön gestanden, umgeben von Wald mit Blick auf den See und absoluter Ruhe. Wirklich absolut, da wir auch keinen Handy-Empfang hatten. Herrlich!

Die Dame an der Anmeldung war sehr nett und hat extra für uns telefonisch noch Brötchen für den nächsten Morgen bestellt. Wir waren überrascht, als sie unsere Autonummer sofort als Heppenheim an der Bergstaße identifizierte. und es stellte sich heraus, dass sie aus Hirschberg bei Weinheim stammt, das gerade ein paar Kilometer von uns weg ist. Ach, es sei doch immer wieder schön Menschen aus der "Nachbarschaft" in der Fremde zu treffen.

Nach Abendessen und Espresso sitzen wir bei "bretonischen" Temperaturen vorm Auto und genießen die Ruhe. Genauer gesagt, es ist a...kalt.

Zu unserem Leidwesen haben wir entdeckt, dass wir eine Klammer am Wohnmobil verloren haben. Die Klammer hält das Ventil des hinteren Zwillingsreifen außen fest. (Äh, kann man sich das vorstellen?) Wir konnten aber ein Stück Draht vom Mann an der Campingplatz-Bar erhalten. Dieses Provisorium hält bis heute.

Mittwoch, 20.07.2005

Da wir heute morgen relativ spät - das heisst, es war quasi Mittag - weggefahren sind, mussten wir noch mal auf dem Weg in Richtung Bretagne Zwischenstation machen. Aus dem Internet hatten wir uns von der Seite www.campingscar-infos.com Stellplätze ausgedruckt. Einen ganzen Ordner voll. Nun haben wir uns daraus einen Stellplatz in Chateau-Thierry ausgesucht, etwa 50 km vor Paris. Den Stellplatz haben wir leider nicht gefunden, da es im Ort keinerlei Hinweisschilder gibt. Auf Nachfrage hat man uns aber den Weg zum Campingplatz beschrieben, wo wir dann auch übernachtet haben. Ach Gottchen; ist der Platz schnuckelig! Winzig und putzig. Wir zahlen für Stellplatz, Wohni, 2 Erwachsene und Hund 10,50 EUR für 1 Nacht. Ist doch o.k.

Donnerstag, 21.07.2005

Zum Glück hat Frank heute morgen die Frage gestellt, wie und wann wir vom Campingplatz wieder runter kommen. Automatische Schranke? Natürlich nicht. Bis 10:00 Uhr mussten wir runter sein, ansonsten ist die Ausfahrt erst wieder ab 17:30 Uhr möglich. Also haben wir unser Frühstück auf den nächsten Autobahnparkplatz verlegt.

Den Hundispaziergang haben wir mit dem Baguettekauf im Carrefour verbunden. Der Carrefour ist eigentlich nur deshalb erwähnenswert, weil es sich in diesem Supermarkt jede Menge Spatzen über der Fischtheke gemütlich gemacht haben. Tatsache! Naja, mit unseren Fischeinkäufen wollten wir sowieso warten, bis wir an der Küste sind.

Auf dem Campingplatz in Barfleur Auf dem Campingplatz in Barfleur

Nach einer langen, ereignislosen Fahrt sind wir gegen 18:30 Uhr in Barfleur eingetroffen. Barfleur ist meistens unser erster Anlaufpunkt im Sommerurlaub und liegt bei Cherbourg in der Normandie.

Nach einem kurzen Hundespaziergang (das Meer war grad weg) kam mein Mann auf die Idee, dass er gerne Fisch zum Abendessen hätte. Wir also auf die Räder und ab ins Ort. Natürlich waren die Läden schon zu. Das heisst, das Fischgeschäft hatte schon alles weggepackt, war aber noch am Putzen. Also hab' ich einfach mal nach Lachs gefragt. Den kennt man und ich weiss, dass er "Saumon" auf Französisch heisst. Nachdem die netten Fischleute alle Styroporkisten im Kühlhaus durchsucht hatten und trotzdem nicht fündig wurden, sagte ich ihnen, dass ich auch irgendeinen anderen Fisch nehmen würde, den man in die Pfanne hauen kann. Der Besitzer zog schließlich einen Thunfisch hervor, von dem ich eine dicke Scheibe kaufte. Oh je. Frank und Thunfisch. Und ich hatte bis dahin auch noch nie Thunfisch so in der Pfanne, sondern immer nur in Dosen und in Öl eingelegt.

Wieder auf dem Campingplatz zurück, hat zufällig Andreas angerufen, der dann gleich Zubereitungstipps gab: von beiden Seiten 2 min, in der Pfanne ruhen lassen, erst anschließend würzen und am Schluss eine Marinade aus Olivenöl, Zitrone und Knoblauch drüber. War sehr lecker.

Wetter: Den ganzen Tag über, auch während der Fahrt, war der Himmel stark bewölkt. Hier in Barfleur nun haben wir strahlenden Sonnenschein und ordentlichen und kalten Wind.

Freitag, 22.07.2005

Wir sind noch in Barfleur. Heute morgen waren wir im Ort einkaufen und heute abend endlich (!) bei "Chez Buck", das ist eine Crêperie am Hafen, mit der weltbesten Sahne. Als Hauptspeise stand aber Kabeljau in Pilzsoße an und zum Dessert unseren ersten Crépe dieses Urlaubs.

Das Wetter war heute traumhaft gut. Strahlend blauer Himmel, Sonne satt und kalter Wind. Da man entweder in der Sonne sitzen muss (im Schatten ist es durch den Wind zu kalt) oder im Wohni, haben wir uns selbstverständlich gleich mal einen ordentlichen Sonnenbrand geholt.

Samstag, 23.07.2005

St. Jean-le-Thomas St. Jean-le-Thomas

Wir haben Regen. Und laut telefonischer Dunstheimerscher Internetauskunft soll das auch bis Donnerstag so bleiben. Auf der Fahrt heute haben wir auf einem Stellplatz in Saint Pair sur Mer eine Essensrast gemacht. Ein großer staubiger Platz, auf dem an diesem Abend ein großer Flohmarkt stattfinden sollte.

Wir haben uns auch den Stellplatz in Jullouville les Pins angeschaut. Uiuiui. Nix für uns. Mitten im voll touristisch erschlossenen Ort. Die Durchgangsstraße, an der auch der Stellplatz liegt, erinnert eher an eine Strandpromenade in Spanien als an die Normandie.

Wir sind nun in St. Jean-le-Thomas auf dem Stellplatz, direkt am Meer mit Blick auf den Mont St. Michel, den wir bisher immer erfolgreich umfahren haben. Und das wird dieses Mal wohl auch wieder so sein. Der Stellplatz ist sehr voll, und was für uns recht stressig ist: hier gibt es jede Menge Hunde, die auch frei rumstromern dürfen. Als Besitzer eines Vierbeiners, der sich partout nicht mit anderen Rüden verträgt und überhaupt eine Annäherung an "sein" Wohnmobil nicht lustig findet, eine nicht gerade entspannende Situation. Aber für eine Nacht geht's.

Am Stellplatz gibt es auch ein Restaurant. Da dieses aber nicht größer als eine Imbissbude ist, haben sie nebenan ein Gastrozelt aufgebaut. Das war richtig gemütlich eingerichtet und am Abend tatsächlich brechend voll.

Sonntag, 24.07.2005

Bei Cherrueix Bei Cherrueix

Heute morgen war noch Sch...wetter. Ganz arg windig und feucht, aber nicht wirklich kalt. Eigentlich hatten wir noch gar keinen wirklich kalten Tag, was aber ja noch kommen kann.

Obwohl Sonntag ist, kam ein Bäckerauto auf den Platz. Das war prima. Wir sind dann mittags - eher waren wir nicht fertig - an der Küste entlang weitergefahren und haben diverse Stellplätze aus unserem Ordner angefahren, die aber allesamt nichts für uns waren. Wir sind da etwas eigen. Das heisst, der Stellplatz muss uns halt gefallen. Unterwegs haben wir an einer winzigen Straße Rast gemacht, die zwischen Hauptstraße und Meer verläuft und an deren Seitenstreifen die Wohnmobile wie an einer Perlenkette aufgereiht standen. Was Wunder bei diesem herrlichen Ausblick. Dünen und Meer, soweit das Auge reicht. Und im Hintergrund Windmühlen. Wir haben einen ausgiebigen Hundispaziergang gemacht und noch einen Kaffee auf der Decke im Gras getrunken. Herrlich!

Campingplatz in Ploubalay Campingplatz in Ploubalay

Gelandet sind wir letztendlich in Ploubalay auf dem Camping Municipal. Das Ort liegt nicht direkt an der Küste, und von daher ist es ruhig ohne Ende. Wir stehen recht abseits; die nächsten Camper, 2 an der Zahl, stehen 2 Reihen bzw. 5 Buchten weiter. Bodo kann ohne Leine ums Wohni springen.

Das Wetter ist noch ganz toll geworden, und es ist absolut ruhig. Nur der Rasensprenger auf dem angrenzenden Fußballfeld geht einem langsam auf den Zeiger. Der Platz muss eigentlich schon längst abgesoffen sein.

Montag, 25.07.2005

Am Morgen war es bewölkt, man konnte aber sehen, dass es aufheitern wird. Also haben wir kurzentschlossen einen Tag verlängert. Nachdem wir das getan haben, kam eine dicke graue Wolkenwand auf uns zu, aus der es immer mal wieder regnete. Wir haben einen faulen Tag gemacht, und das war ganz okay so. Übrigens: Der Rasensprenger auf dem Fussballfeld sprengt noch immer vor sich hin. An der immer gleichen Stelle.

Dienstag, 26.07.2005

Es ist kurz vor 15:00 Uhr. Bis jetzt hat es quasi mal mehr, mal weniger, aber durchgängig geregnet. Weit sind wir nicht gekommen. Wir stehen am Cap Frehel. An der Spitze gibt es am Fort la Latte einen Stellplatz. Wir haben einen Platz am Rand gefunden, der noch etwas Schutz durch Bäume gibt. Die Markise haben wir ein Stück ausgefahren, so dass wir die Aufbautür offen lassen können. Hier stehen wir gut bis morgen. Dachten wir.

Nachdem am Abend nacheinander quasi alle Wohnmobile wieder abgefahren sind, haben auch wir das Schild entdeckt, auf dem der Aufenthalt von Wohnmobilen in der Zeit von 20:00 Uhr bis 8:00 Uhr untersagt ist. Da diese Anordnung erst im Mai herausgegeben wurde, wollten wir nicht das Risiko eingehen und als einziges Wohnmobil die Gendarmerie herausfordern.

Also haben wir nach dem Abendessen zusammengepackt und sind auf den Stellplatz nach Erquy gefahren. Den kannten wir schon und wir wussten auch, dass er uns nicht gefallen wird. Ein riesiger asphaltierter Platz, Tür an Tür stehen Unmengen von Wohnmobilen, so dass man nicht mal vor dem Auto sitzen könnte, wenn denn das Wetter entsprechend wäre. Wenigstens war der Parkscheinautomat defekt, so dass wir um die 3,-- EUR Stellplatzgebühr gekommen sind.

Mittwoch, 27.07.2005

Ploemeur-Bodou Ploemeur-Bodou

Sind in Ploemeur-Bodou, wo es Sternguckereinrichtungen, ein Museum der France Telekom und den Nachbau eines Gallierdorfes gibt. Als wir am Nachmittag ankamen, war es brechend voll. Gegen Abend hat es sich dann soweit geleert, dass wir unser Wohnmobil so parken konnten, dass wir gerade stehen und am nächsten Tag gut wieder rauskommen. Am Abend wurde der Parkplatz wieder rappelvoll, weil im Village Gaulois ein "grande spectacle" stattfand. Was genau da war, wissen wir nicht, aber es kamen sehr viele Familien mit Kindern, und das abends um 21:00 Uhr. Normalerweise steht man hier über Nacht sehr ruhig. Naja, es wird sich wieder leeren. Gegen Mitternacht tat es das dann auch.

Wettermäßig sind wir z.Z. etwas frustriert. Die neuesten Internetnachrichten, dieses Mal von meiner Schwester Utsch (eigentlich Uta) verheißen auch nichts Gutes. Nun überlegen wir, ob wir erst mal weiter nach Süden fahren sollen. Eigentlich war als nächstes Ziel der Camping Municipal in Keremma geplant. Wir werden wohl noch mal drüber schlafen und morgen spontan entscheiden.

Donnerstag, 28.07.2005

Wir sind in Keremma und alles ist gut. Es hat nicht geregnet und zwischendurch schien sogar die Sonne. Allerdings gibt es dieses Jahr einen Wehmutstropfen: Der Platzwart, den wir in den letzten beiden Jahren näher kennengelernt haben, ist nicht da. Wir haben extra Wein von der Bergstraße mitgebracht, von dem wir im letzten Jahr so geschwärmt haben, und nun ist der Platzwart nicht da. Wie wir erfahren haben, hatte er einen Unfall. Wir müssen hierzu sagen, dass er sich letztes Jahr so sehr gefreut hat, dass wir zum zweiten Mal in Keremma sind, und so kam er jeden Abend zu einem kurzen Plausch (was angesichts meiner Französischkenntnisse sehr anstrengend war), und bot uns täglich an, bei unserer Abreise eine Betonplatte zu entfernen, damit wir entsorgen können, was normalerweise auf diesem Platz nicht geht (also Abwasser halt).

Seine Frau versorgte uns mit Zwiebeln, Knoblauch und Salat aus dem heimischen Garten; wir dankten mit Gummibärchen für das Enkelkind. Und nun ist er einfach nicht da. Und es kann uns auch keiner sagen, ob er nächstes Jahr wieder kommt.

Der Campingplatz ist zwar recht einfach, aber unheimlich gemütlich. Und die Umgebung ist super. Geht man aus dem Platz, erwartet einen eine unendliche weitläufige Dünenlandschaft. Und geht man über den Hügel, ist Strand und Meer und eine wahnsinnig tolle Ebbe. Man kann unheimlich weit rauslaufen.

Es ist dort absolut traumhaft. Vor allem auch für Bodo, der springen kann, ohne dass man irgendjemandem in die Quere kommt. Man läuft los in Richtung Wasser, dreht um wenn man es erreicht hat und ist locker 1,5 Stunden unterwegs. Gegen Abend habe ich mit Bodo einen solchen Spaziergang gemacht. Er hatte ganz viel Spaß und ich auch.

Freitag, 29.07.2005

Heute ist es recht kühl. Am Morgen waren dicke Wolken da, aus denen ein ordentlicher Regenschauer fiel, und es dauerte bis zum Nachmittag bis das Thermometer von 16 ° auf 19 ° C kletterte. Spät kam dann aber noch mal die Sonne raus. Wir haben einen ganz langen Spaziergang gemacht, auf dem Bodo die ganze Zeit seinen Ball getragen hat. Er fand's klasse. Am Wasser angekommen, musste der Ball natürlich auch in's Wasser geworfen werden. Nun ist er im wahrsten Sinne des Wortes hundemüde. Ansonsten haben wir einen herrlich ereignislosen Tag verbracht.

Samstag, 30.07.2005

Das Wetter ist schon seltsam. Entweder fängt es gut an und wird schlecht, oder es ist genau umgekehrt. Als wir am Nachmittag mit Bodo laufen waren, war es sehr frisch. Trotzdem waren wir über eine Stunde unterwegs. Laut Satellitenbild ist ein Hochdruckgebiet im Anmarsch. Also hoffen wir weiter. Aktuell haben wir um 21:40 Uhr 15,5 ° C. Das ist nicht warm.

Sonntag, 31.07.2005

Am Strand bei Keremma Am Strand bei Keremma

Nun ist schon die Hälfte unseres Urlaubs vorbei. Wie schnell das geht. Heute abend waren wir endlich in Goulven - das ist der Nachbarort von Keremma - in der Crêperie. Durch die Dünen hin, am Strand zurück. Herrlich. Es war Ebbe. Wir standen am Strand, sahen irgendwo ganz weit draußen das Wasser und es war absolute Stille. Kein Zivilisationslärm. Nur Stille. Traumhaft.

Nach fast 14 Tagen Frankreich habe ich nun endlich meine ersten moules et frites gegessen. Das wurde aber auch höchste Zeit. Den alten braunen Hund in der Crêperie gibt es immer noch, und mittlerweile stören ihn nicht mal mehr die jungen Kätzchen, die dort alljährlich herumspringen. Es ist kurz nach zehn Uhr abends und es ist noch so hell, dass ich mein Reisetagebuch im Freien schreiben kann. Morgen wollen wir weiter. Vielleicht nach Portsall, vielleicht nach Quiberon. Mal sehen.

Dienstag, 02.08.2005

Vor lauter gutem Wetter habe ich gestern vergessen, Tagebuch zu schreiben. Es kündigte sich nämlich ein toller Tag an, und der wurde es dann auch. Also sind wir kurz entschlossen - nach längeren Diskussionen und Überlegungen und Abwägungen - noch einen Tag in Keremma geblieben. Wir haben es nicht bereut und haben den Tag genossen.

Heute nun sind wir weitergefahren und stehen in Portsall. Das Wetter ist heute auch noch gut und wir sitzen vorm Wohni, trinken Cappuccino, essen unseren Croissant bzw. Pain au chocolat und müssen jetzt erst mal "hundeln". Bodo pienst nämlich schon die ganze Zeit.

Später, gegen 22:00 Uhr, hat sich der Stellplatz wieder gut gefüllt, was in Portsall aber nicht unangenehm wird. Es bleibt noch immer genug Platz für alle Wohnmobile, ohne dass es so eng zugeht wie in Erguy. Zwei Franzosen haben ihre "Quetschkommoden" ausgepackt und spielen (vermutlich) alte französische Weisen. Super! Auch wenn sie manchmal daneben greifen.

Mittwoch, 03.08.2005

Am Pointe du Raz Am Pointe du Raz

Wir haben schon den 3. Tag super Wetter :-))) und stehen am Pointe du Raz, obwohl wir normalerweise solche Touristenhochburgen ungern anfahren. Am Nachmittag war es auch brechend voll. Und die Bar-Restaurant-Crêperie-Andenken-Meile wirkt natürlich entsprechend.

Langsam leert sich der Platz aber, und es wird am Abend sicher sehr ruhig. Wenn man zum Aussichtspunkt geht, ist die Aussicht wirklich überwältigend. Da es schon relativ spät war, kommen wir morgen früh noch mal zum Fotos machen, wenn das Licht besser ist. Bodo braucht ja sowieso seinen Spaziergang.

Auf der Fahrt hierher haben wir bereits einen Aussichtspunkt angefahren, den Kahel Koz. Dazu kann ich nichts sagen. Das muss man gesehen haben bzw. sich die Fotos in der Galerie anschauen. Morgen fahren wir weiter. Wohin? Keine Ahnung.

Donnerstag, 04.08.2005

Dünencampingplatz in Erdeven Dünencampingplatz in Erdeven

Am Morgen waren wir, bevor die Reisegruppen und Touristen kamen, noch mal vorne am Pointe du Raz. Frank ist barfuß die Felsen rausgeklettert, was Bodo ziemlichen Stress bereitet hat, weil sich einer aus dem Rudel entfernt hat.

Als wir zum Wohnmobil zurückkamen, haben wir uns länger mit einem Ehepaar aus Hannover unterhalten, die uns einen Stellplatz in Guidel Plages empfohlen haben. Landschaftlich war der auch wirklich schön gelegen (Dünen, Meer und Strand), aber total staubig und überfüllt, so dass wir eh keinen Platz gefunden hätten. Außerdem hätten wir in Längsaufstellung nicht hingepasst. Zu lang für die Parkbuchten.

So sind wir in Erdeven auf dem Dünencampingplatz gelandet. Da wussten wir, was uns erwartet. Wir stehen dieses Mal recht weit hinten, also weit weg vom Badehaus und Strand, dafür näher an den kleinen Geschäften, die vor dem Campingplatz liegen. Und wir stehen neben einem Phoenix-Wohnmobil. "Mann oh Mann", wie Andreas jetzt wohl sagen würde. Hintergrund: Vor ein paar Tagen wurden in der Reisemobil International oder in der Promobil die "Phoenix Reisemobilfreunde" vorgestellt. Zwar noch ohne Internet-Auftritt, aber in der Zeitung. Mann oh Mann ...

Freitag, 05.08.2005

Heute war es recht kühl und bewölkt. Jetzt am Abend, gegen 20:00 Uhr, lockert es auf und die Sonne lässt sich erahnen. Frank hat quasi den ganzen Tag verschlafen. Erst heute morgen bis etwa halb zehn, dann waren wir Baguette holen und haben gefrühstückt, was bis ca. 12:00 Uhr gedauert hat. Dann hat er sich wieder in den Alkhoven verkrochen, während ich mit Bodo einen Strandspaziergang gemacht habe. Während ich dann gelesen habe, hat Frank noch immer geschlafen. Am Nachmittag habe auch ich mich eine halbe Stunde auf's Ohr gehauen (mit Bodo im Stockbett). Frank hat - na was wohl? - noch immer geschlafen. Als ich dann aufgestanden bin, so gegen vier, hat er sich immerhin mal gerührt.

Es dauerte dann zwar noch einen Moment, aber den Hundispaziergang kurz nach fünf haben wir alle zusammen (!) gemacht. Ich bin gespannt, wann er heute abend in's Bett geht ...

Samstag, 06.08.2005

Carnac Carnac

Heute war wieder prima Wetter. Den ganzen Tag! Wir sind nach dem Frühstück, also am ziemlich späten Vormittag, mit den Rädern nach Carnac gefahren. Menhire schauen. Mann, war das enttäuschend. Da ist ein hügeliges Feld mit verschieden großen Steinen - eingezäunt, weil mittlerweile Weltkulturerbe. Dafür hat's Menschen- und Automassen.

Auf dem Rückweg sind wir noch zu einem Dolmen abgebogen, der war viel toller und ohne Touristen. Dafür haben wir uns abgestrampelt, und Frank hat sich das Gesicht verbrannt.

Am Nachmittag ist Bodo aus dem Wohnmobil gefallen und hat sich am rechten Hinterbein weh getan. Man sieht zwar nichts, aber er humpelt ziemlich. Ich hoffe nur, dass es den beiden morgen besser geht. Also Frank im Gesicht und Bodo am Bein.

Heute abend waren wir in der Crêperie zum Essen. Sehr gut und sehr reichlich. Und wir haben festgestellt, dass wir erst zum dritten Mal essen waren. Nicht viel für Urlaub.

Sonntag, 07.08.2005

Wir sind noch immer in Erdeven. Eigentlich wollten wir heute nach Penmarc'h fahren. Dort soll es neben einem Stellplatz auch einen Leuchtturm (zum Besteigen) geben und eine Felsenküste, an die die größten Brecher der Bretagne donnern. Klingt alles sehr verlockend.

Nachdem es wettertechnisch aber nicht gut anfing, sich aber bessern könnte, sollte, wollte, wie auch immer, haben wir lange hin und her überlegt. Bei schlechtem Wetter ist die Aussicht vom Leuchtturm sicher nicht so berauschend. Bei gutem Wetter ist es sicher rappelvoll. Lt. Promobil ist der Phare d'Eckmühl ein Touristenmagnet - und wenn die das schon sagen ...

Außerdem sitzt man bei gutem Wetter besser in Erdeven vor dem Mobil in den Dünen als auf einem asphaltierten, überfüllten Platz mitten in der Stadt. Vielleicht fahren wir morgen auf dem Weg nach Ste. Anne la Palud zum Brecher. Allerdings müssen wir auch noch einkaufen.

Montag, 08.08.2005

Strand bei Ste. Anne Strand bei Ste. Anne

Wir sind in Ste. Anne, unserem "Patex-Platz". So getauft, weil wir hier immer kleben bleiben, auch wenn wir weiterfahren wollen. Es ist sehr voll, was auf diesem Platz aber nicht schlimm ist. Es ist trotzdem ruhig. Es wirkt auch nicht voll, weil die Parzellen sehr großzügig sind, und man hat genug Abstand zum Nachbarn.

Wir stehen wieder in "unserer" Reihe, die sich die letzten Jahre bewährt hat, dieses Mal auf Nummer 71. Gerade waren wir mit Hundi am Strand, der auch sehr voll ist. Daher sind wir die Dünen entlang nach Norden zur zweiten, kleineren Bucht. Dort ist wesentlich weniger los, und Bodo konnte schön Ball spielen.

In Ste. Anne trifft man immer wieder alte Bekannte. Zwei Buchten weiter stehen welche aus NK mit ihren beiden Hunden (Weibchen), die letztes Jahr auch schon zwei Plätze von uns entfernt standen. Ach - uns geht's gut!

Dienstag, 09.08.2005

Heute war ein schöner Tag. Ich bin schon um halb acht aufgestanden und wäre gern mit Hundi zum Strand. Aber mit diesem Tier kann man ja vor halb zehn nichts anfangen. Nach dem ersten kurzen Hundispaziergang mit komplettem Rudel bin ich mit Bodo nach dem Frühstück noch mal an den Strand. Da waren wir noch recht ungestört und lange unterwegs.

Am Nachmittag waren wir mit Bodo zum Ballspielen am Wasser und haben am Abend mit ihm noch mal einen ganz langen Strandspaziergang gemacht. Da war außer Bodo kein anderer Hund am Strand. Das war so richtig super. Und Menschen waren auch kaum noch unterwegs. Ein Novum gab's auch noch: Lässt man außer Acht, dass ich quasi daneben stand und jeden Handgriff erklärt habe, kann man sagen, dass Frank heute gekocht hat. War gut. Hat mich überrascht. Gestern hatte er auch schon mit dem Kochen angefangen, wurde dann aber leider (oder zum Glück?) vom Telefon (Andreas) unterbrochen. Es war ein ganz schöner, gemütlicher Tag.

Mittwoch, 10.08.2005

Bei Ste. Anne Bei Ste. Anne

Wir hatten heute wieder herrliches Wetter. Am Abend waren wir im Dünenrestaurant "Les Dunes" essen. Das Essen ist wirklich hervorragend. Nur darf man im noblen Teil des Restaurants nicht mehr rauchen. Das ist schlecht. Ganz extrem war dieses Jahr die Sache mit dem Bezahlen. Wir haben die Rechnung extra schon mit dem Café bestellt (aus Erfahrung), es tat sich trotzdem nichts. Nachdem wir auch nach der zweiten Aufforderung nicht bezahlen durften, sind wir aufgestanden und an den Tresen gegangen - und schwuppdiwupps war die Chefin da. Na bitte. Geht doch.

Donnerstag, 11.08.2005

Unser letzter Tag! Obwohl der Wind heute etwas kühler war und Schleierwolken vor der Sonne schwebten, kann man trotzdem von prima Wetter reden. Wir sind ja schließlich in der Bretagne. Wir waren am Nachmittag fast 2 Stunden mit Bodo unterwegs. Wir sind am Strand entlang bis zur 3. Bucht und auf einem Küstenwanderweg zurück. Da Bodo dann ziemlich heiss war, sind wir noch mal an's Wasser zum Füße kühlen. Er war dann ganz schön k.o.

Freitag, 12.08.2005

Es ist recht frisch heute morgen, der Himmel ist voller dicker, grauer Wolken. Wir sind natürlich später als geplant aufgestanden, erst um 20 nach Acht. Naja, bis La Ferte Bernard (unser Stammziel für die Rückfahrt, etwa 100 km vor Paris) ist es ja nicht ganz so weit.

Als wir gegen 17:30 Uhr am Campingplatz ankommen sind, sind wir erst einmal erschrocken. Das Eisentor war zu. Der Betreiber hat aber erklärt, dass dies nun normal sei, weil so viele Leute unbefugt auf dem Platz ein und aus gegangen sind, Duschen und Grill benutzt haben und Party machten. Nun denn. Während der Fahrt war der Himmel ständig bewölkt, was ja zum Fahren, vor allem für Hundi, nicht das Schlechteste ist.

Jetzt am Abend haben wir Sonne und können noch schön draußen sitzen, zumal der bretonische Wind fehlt. Laut Thermometer hatten wir vorhin noch 24 ° C. Unser letzter Urlaubsabend. Ach je!

Samstag, 13.08.2005

Wir sind wieder zu Hause! Wie immer kamen wir erst recht spät los, so gegen 10:30 Uhr, zumal wir noch ent- und versorgt haben. Vor unserer Haustür angekommen sind wir ca. um 21:15 Uhr mit einem km-Stand von ca. 46.080 Kilometern. Die Fahrt war prima, keine Staus und nicht zu heiß. Bodo war sehr brav. Hat die ganze lange Fahrt gelegen, ohne einen Mucks von sich zu geben.

Empfangen wurden wir freudig von unseren ganz lieben Nachbarn, die uns ehrlich vermisst hatten und bei denen wir als allererstes einen Willkommenstrunk bekamen.

Das war unser Urlaub 2005! Wir haben ihn sehr genossen und freuen uns jetzt schon auf unsere nächste Tour. Mit lieben Grüßen an alle Wohnifreunde und den besten Wünschen für gute Fahrten und schöne Touren!

Elke