AIDAdiva in Papenburg (März 2007)

Die AIDAdiva in Papenburg Die AIDAdiva in Papenburg

Am Donnerstag, dem 8. März fuhr ich um 14 Uhr von Schöningen in Richtung Papenburg los, um später in Delmenhorst noch einen kleinen Besuch zu machen. Alle Verkehrsteilnehmer waren an diesem Tag auf meiner Seite. Die A 2 ohne Stau bis Hannover ist schon selten. Von dort bis Walsrode die A 7, dann bis Bremen die A 27, weiter ein kurzes Stück auf der A 1 mit kleinem Stau (ist normal), dann Abzweig A 28 in Richtung Oldenburg und Leer. Hier unterquert man dann auf der A 31 die Ems. Dieser Tunnel ist sehr kurz und ich glaube, man kann dort auch sehen, wenn ein Schiff gerade darüber fährt. Es wäre schon ein Ereignis, wenn dann gerade ein Kreuzfahrer darüber fährt und sagen kann: "Ich bin heute unter einem Kreuzfahrtschiff hindurch gefahren." Nach ca. 15 km kommt dann die Abfahrt 15 Papenburg. Von dort sind es noch etwa 12 km bis zur Werft, auf die man genau zukommt. Vom Autobahnkreuz Hannover sind es ca. 240 km.

Es war 19 Uhr, als ich dort eintraf und fuhr, weil ich mich nicht auskannte, hinter zwei anderen Wohnmobilen auf den Parkplatz. Nach mir kam ein Wachmann und sperrte den vorderen asphaltierten Platz, auf dem wir nun standen, mit Böcken und Flatterband ab. Auf meine Frage, wie ich hier wieder weg komme, erklärte er mir, entweder jetzt oder erst am Samstag nach dem Auslaufen der AIDAdiva. Hier kommt die Promotionsbühne der AIDA-Reederei hin und man bräuchte den restlichen Platz, ich könne aber noch stehen bleiben. Das brauchte er mir nicht zweimal sagen, denn ich war nun das 1. Mobil vor der Bühne.

Leider konnte ich für unsere Freunde Karin und Detlef aus Wolfsburg keinen Platz reservieren. Das war aber auch nicht so schlimm, denn sie konnten ja bei mir im WOMO die AIDAdiva genau begutachten. Sie lag mit dem Bug ca. 50 - 70 Meter vor meinem CONCORDE.

Am Freitag fuhr ich dann mit dem Fahrrad nach Papenburg zum Zeitspeicher, da man nur von dort bei der Touristeninformation eine Werftbesichtigung buchen kann. Für 7,00 Euro kaufte ich mir eine Karte für die Besichtigung. Leider musste ich die 3 - 4 km dann im Regen zurück fahren.

Diese Besichtigung ist sehr, sehr informativ und alles andere als langweilig gewesen. Man sieht dort durch große Scheiben in die Dockhallen. In der kleinen Halle war schon eine Woche nach dem Verlassen der AIDAdiva das nächste Schiff, die AIDAbella, auf Kiel gelegt worden. In der großen Halle, die mir wegen ihrer Höhe von 80 m das Fernsehen per Schüssel unmöglich machte, ist schon ein noch größeres Kreuzfahrtschiff im Rohbau fast fertig gestellt. Da die Halle eine Länge von 375 m und eine Breite von 115 m hat, wird neben diesem Schiff schon das nächste Schiff in großen Segmenten vorgefertigt. Es würde zu weit führen, hier noch genauer zu berichten. Das sollte man selbst erleben. Die nächste Möglichkeit besteht noch in diesem Herbst beim Stapellauf des großen, im Bau befindlichen Schiffes.

Am Samstag ging dann um 10 Uhr die Veranstaltung los. Es wurden 4 Quizdurchgänge mit Fragen zur AIDA gemacht. Der 1. Preis war eine Reise für eine Person im Sommer diesen Jahres für 1 Woche auf der AIDAdiva. Menschenmassen strömten aus Papenburg zu unserem Platz an der Tribüne, der nur noch zu Fuß erreichbar war.

Es wurde erst eine Abfahrt von 14:30 Uhr bekannt gegeben, später dann 15 Uhr. Um 10 Uhr wurde die Dockschleuse (Absperrung des Hafenbeckens von der Ems) für Besucher gesperrt, um 12 Uhr wurden die beiden Tore zur Seite gekippt und zwei Schlepper fuhren in das Werftbecken und machten auch alsbald die Leinen zur AIDAdiva fest.

Millimeterarbeit beim Auslaufen Millimeterarbeit beim Auslaufen

Unerwartet kam die Durchsage des Moderator, dass die Adiva sofort auslaufen wird. Das war eine spannende Sache. Man könnte sagen "Millimeterarbeit", aber das wäre übertrieben, da die anderen Schiffe oft noch breiter sind und auch durch diese Schleuse die Ems erreichen. Die Breite der meisten Schiffe, wie auch der AIDAdiva, ist nur 32 m, damit eine Durchfahrt des Panamakanals möglich ist.

Meine Freunde standen dann irgendwo an der Schleuse, um das Spektakel von dort zu beobachten. Ich musste mir auch etwas einfallen lassen, da vor mir nun schon sehr viele Leute standen. Ich holte mir dann meine Leiter aus der Garage und stieg durch die Luke auf das Dach. Nun hatte ich die beste Sicht.

Ein Kamerateam des NDR war auf mich aufmerksam geworden und filmte mich auf dem Mobildach. Ich bot ihnen die Möglichkeit an, von dem Dach unseres Concorde weitere Aufnahmen von diesem Ereignis zu machen. Dieses Angebot wurde dankend angekommen und es gab dann auch ein kurzes Interview mit mir dazu.

Nachdem die Aufnahmen für das Team erledigt waren, sollte es für mich gleich mit dem Fahrrad hinter der AIDAdiva her gehen. Zuvor musste ich aber noch die Bedenken einiger anderer Reisemobilisten ausräumen, die meinten, dass mein Dach nun, nachdem wir zu Dritt dort oben standen, verbeult sein müsse. Ich konnte sie mit den Worten beruhigen: "Es ist doch ein CONCORDE!"

Nach 15 Minuten hatte ich die ADIAdiva wieder eingeholt, was wegen der vielen Autos, Radfahrer und Fußgänger auf dem Weg hinter dem Deich gar nicht einfach war. Wenige Minuten später kam ich am Schöpfwerk Stapelmoor an, um dort die Vorbeifahrt des Schiffes zusammen mit vielen hundert anderen Menschen zu erleben.

Danach ging es noch einmal weiter bis Weener. Dort wurde mittels eines holländischen Schwimmkrans das Mittelstück der Eisenbahnbrücke heraus gehoben, da die normale Durchfahrt für die AIDAdiva nicht ausreichte. Auch hier wieder Hunderte von begeisterten Schaulustigen. Das Schiff hatte diesen Engpass noch nicht ganz passiert, als ich vom Deich zurück trat, da ich noch sehen wollte, wie diese Menschenmasse sich durch die schmale Tür am Deich drängt. Wie schon in Papenburg gab es auch hier etliche Buden und Verkaufsstände. Ich war nun vor diesen Menschenmassen und muss mich wundern, wie die Polizei hier ein Chaos verhindert hat. In Weener war dann ein Reisebus mit Getriebeschaden 100 m vor der Ampel liegen geblieben und es bildete sich Richtung Papenburg ein Rückstau von 8 - 9 km.

Aus dem Stau heraus wurde ich von zwei Autofahrern aus Koblenz und Duisburg angesprochen, wann das Schiff hier durchkommt. Ich traute mich erst gar nicht zu sagen, dass es schon vor ca. 40 Minuten Wegener passiert hatte. Es musste aber sein und die Enttäuschung konnte man den Gesichtern ansehen. Das kommt davon, wenn man kein Wohnmobil hat und im letzten Reißaus anreist.

Johannes Kupper danke ich noch einmal für seinen guten Tipp mit dem Stellplatz. Es könnte aber sein, dass dieser Platz bei einem größeren Schiff nicht belegt werden kann.

Ich freue mich schon auf die nächste Schiffsüberführung und hoffe, dass Hete, die wegen einer leichten Erkältung lieber zu Hause geblieben ist, dann auch dabei sein kann.

Bernd Hoffmann

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